Hallo meine Lieben,
seit Mittwoch bin ich wieder im Land.
Hinter mir liegt eine Woche in Ghana voller neuer Eindrücke, Ideen
und vor allem glücklich sein. Ja, ich war auf dem Zwischenseminar.
Am 18. ging die Reise los. Erst einmal
zur ghanaischen Botschaft, damit ich dort mein Visum abholen konnte,
was zum Glück ohne Probleme über die Bühne ging. Ich bin noch mit
vier weiteren Mädels – Alina, Lea, Bernadette und Katharina –
nach Accra, Ghana, gefahren. Sie haben mich mit einem Taxi und
unserem Gepäck an der Botschaft abgeholt und wir sind zur Grenze
gefahren. Von dort ging es dann mit dem nächsten Taxi weiter – und
das war sogar klimatisiert!
Aber erst mal einen Stempel dafür,
dass wir rechtmäßig in Togo waren und jetzt ausreisen, dann die
Einreise nach Ghana. Neuer Stempel. Zoll und schon konnten wir
fahren. Wir hatten mit dem Taxifahrer abgemacht, dass er uns bis zum
Hotel fahren wird, was hieß, dass wir nicht nach Accra rein fahren
mussten, um von dort ein neues Taxi nehmen, das Hotel ist nämlich
außerhalb gewesen. Und so saßen wir entspannt in nur einem Taxi und
haben die Fahrt genossen. Und Unterschiede bemerkt. Zum Geld abheben
haben wir einen Halt bei einer mall gemacht, das war vielleicht
verwirrend. Es ist gefühlte Ewigkeiten her, dass wir so dem Konsum
ausgesetzt waren.
Unser Hotel war mehr als in Ordnung und
auch über das Essen konnte man sich nicht beschweren. Gut, erst
waren wir ein bisschen skeptisch, dass wir mit 16 Mädels in ein
Zimmer sollten. Ein Zimmer und zwei ganze Duschen. Ach, und drei
Toiletten. Wir sahen uns schon nicht schlafen und mit einem
Duschplan. Aber letztendlich war es doch entspannt, weil wir, außer
zum Schlafen, keine Zeit in dem Zimmer verbracht haben und durch die
unterschiedlichen Aufwach-Zeiten, gab es auch beim Duschen ohne einen
Plan keine Probleme.
Unser Programm während des Seminars
war vor allem entspannt und nicht gestresst, was uns allen die
Möglichkeit gegeben hat, sich viel auszutauschen. Wir waren 8 Leute
aus Togo und 9 Leute aus Ghana. Was einige neue Gesichter bedeutete,
aber eben auch neue Projekte, Geschichten und Erfahrungen. Wir saßen
oft zusammen und haben einfach nur geredet und gelacht. Von Anfang an
waren wir eine sehr harmonische Gruppe, bei der jeder zu Wort kam.
Die Atmosphäre hat auch die Diskussionen bei den Seminareinheiten
sehr entspannt.
Und wir haben viel geredet. Vor allem
über unsere Projekte und die Herausforderungen. Es tat echt gut
einfach mal zu hören, dass es anderen genauso geht wie mir.
Natürlich bekomme ich so etwas auch in der WG mit, aber sich eine
Woche damit auseinander zu setzen, ist einfach doch nochmal was
anderes.
Zusätzlich haben wir auch noch Besuch
bekommen. Einmal von Emma, der Betreuerin in Ghana und von M. Sani,
unserem Betreuer. Beide waren jeweils für eine Nacht da und haben
Einheiten mitbekommen. Was – ihre Aussagen – auch für sie
interessant war. Dann kamen noch Charles und Victoria vorbei, zwei
Ghanaer, die viel Zeit im Ausland verbracht haben und somit noch
einmal ein ganz anderes Bild auf das Land haben. Grade Victoria hat
unglaublich viel erzählt, was total spannend war. Und obwohl es eher
ein Erzählen der beiden war und wir, außer weniger Zwischenfragen,
nicht wirklich was gesagt haben, fand ich es total angenehm den
beiden zuzuhören. Der vierte Besuch war von einer Mitarbeiterin der
ghanaischen Botschaft, die sich unseren Fragen gestellt hat. Was sie
auch sehr gut gemeistert hat und grade für uns noch einmal einen
neuen Blickwinkel eröffnet hat. Mit ihr hat man Antworten auf einer
formelleren Ebene bekommen, was nicht weniger spannend ist, als das,
was Charles und Victoria erzählt haben.
Mit Charles und Victoria sind wir am
Dienstagabend in Accra erst in einer Jazzbar und dann noch in einer
anderen, grade bei Studenten angesagten Bar gewesen. Es war unser
letzter Abend und nochmal ein toller Abschied von allen und definitiv
eine Erfahrung wert. Vor allem, weil in der letzten Bar so viele
ausländische Studenten waren, was wir alle so nicht erwartet hatten.
Insgesamt war das Seminar echt gut und
grade für mich wichtig. Erst hatten wir uns gewundert, dass es so
früh ist – die Zwischenseminare werden zwischen Mitte Januar und
Mitte März angegeben und somit lagen wir natürlich im Zeitraum,
aber wir hatten doch später damit gerechnet – aber letztendlich
passte es uns allen doch gut. Ich bin echt froh, dass wir solch ein
Seminar haben, weil der Austausch unglaublich wichtig ist. Grade,
weil wir doch so viel Neues erleben und sehen. So viele Dinge, die
anders sind. Aber auch Dinge, die gleich sind. Egal was es ist,
darüber reden tut einfach gut.
Danke an alle, die dabei waren und die
Woche so schön gemacht haben.
Und nein, von Ghana habe ich nicht
wirklich was gesehen, für den Urlaub müssen wir uns noch einmal
wann anders auf den Weg machen. Deswegen beschränken sich meine
Eindrücke auch auf den Weg von dem Grenzübergang Lomé – Aflao
bis zum Hotel, und dafür sind wir nicht einmal durch die Stadt
gefahren, sondern außen vorbei.
Seit Freitag haben wir übrigens einen
neuen Mitbewohner namens Avoyo. Avoyo ist ein Kater, der vor allem
durch Muttergefühle zu uns kam. Bleiben wird er leider nicht so
lange, dafür ist unser Haus leider nicht so geeignet. Dafür wird er
in eine andere WG ziehen und so wie es aussieht auch noch dieses Jahr
nach Deutschland auswandern. Nur sein zukünftiger Wohnort ist noch
nicht ganz geklärt.
Und das ist er, der Kreis. Grade ist Mittagspause und der ein oder andere hat sich doch weg getraut. |
Eine der Aufgaben war unsere Einsatzstelle zu malen, mit verschiedenen Aspekten wie Herausforderungen, unser Rettungsring, dem schönsten Moment und so weiter und so fort. |
Moto-Moment der Woche: Alina und ich sind zusammen auf dem Weg von Midjo zurück nach Hause. Eigentlich würden wir zwei Motos finden, aber der Fahrer will double (zu zweit) fahren und wir sind dabei. Wir fangen an zu tanzen, als wir an einer Bar vorbei kommen, in der das Toofan-Lied gespielt wird. Wir singen auch weiter, als wir schon lange dran vorbei sind. Dann werden wir an der Ampel angesprochen, immer dieses yovo. Und die Antwort des Fahrers? Erstmal singen.
Wow-ist-das-anders-Moment der Woche:
Das Taxi ist klimatisiert, wir frieren schon fast. Die Straßen sind
grade - und sieht man mal von den beabsichtigten Huckeln, zum
Geschwindigkeit bremsen mal ab – und ohne Schlaglöcher. An den
Seiten sind Strommasten wie in Deutschland und sind das nicht
Funkmasten? Wir könnten auch auf einer deutschen Landstraße sein.
Gewitter-Moment der Woche: Wir stehen
auf der Terrasse des Hotels, das Gewitter ist vorbei gezogen und auf
der Terrasse steht das Wasser, aber das hält uns von nichts ab. In
der Ferne sind Blitze zu sehen und wenn man lange genug wartet, dann
sieht man unglaubliche Muster am Himmel. Blitze die nach links und
rechts ausscheren, verzweigt in alle Richtungen und vor allem hell.
Wie fotografiert man eigentlich Blitze?
Gemeinschaft-Moment der Woche: Wir
sitzen im Kreis, wann sitzen wir eigentlich nicht im Kreis? Wir reden
und lachen, reden und sind ernst. Im Hintergrund läuft Fußball.
Spielt Togo, sind alle für Togo. Spielt Ghana, sind alle für Ghana.
Gut, dass die beiden nicht gegeneinander spielen.
Essens-Momente der Woche: Es gibt
Essen! Wir stehen in der Reihe und jeder nimmt sich einen Teller. Und
dann enden wir in dem gleichen Kreis, in dem wir eben unsere
Seminareinheit hatten. Was sind schon die Tische und Stühle überall
verteilt, wenn wir alle zusammen essen und reden können?
Liebste Grüße einer-neu-motvierten,
Mara <3
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