Dienstag, 31. Januar 2017

Hallo meine Lieben,

seit Mittwoch bin ich wieder im Land. Hinter mir liegt eine Woche in Ghana voller neuer Eindrücke, Ideen und vor allem glücklich sein. Ja, ich war auf dem Zwischenseminar.

Am 18. ging die Reise los. Erst einmal zur ghanaischen Botschaft, damit ich dort mein Visum abholen konnte, was zum Glück ohne Probleme über die Bühne ging. Ich bin noch mit vier weiteren Mädels – Alina, Lea, Bernadette und Katharina – nach Accra, Ghana, gefahren. Sie haben mich mit einem Taxi und unserem Gepäck an der Botschaft abgeholt und wir sind zur Grenze gefahren. Von dort ging es dann mit dem nächsten Taxi weiter – und das war sogar klimatisiert!
Aber erst mal einen Stempel dafür, dass wir rechtmäßig in Togo waren und jetzt ausreisen, dann die Einreise nach Ghana. Neuer Stempel. Zoll und schon konnten wir fahren. Wir hatten mit dem Taxifahrer abgemacht, dass er uns bis zum Hotel fahren wird, was hieß, dass wir nicht nach Accra rein fahren mussten, um von dort ein neues Taxi nehmen, das Hotel ist nämlich außerhalb gewesen. Und so saßen wir entspannt in nur einem Taxi und haben die Fahrt genossen. Und Unterschiede bemerkt. Zum Geld abheben haben wir einen Halt bei einer mall gemacht, das war vielleicht verwirrend. Es ist gefühlte Ewigkeiten her, dass wir so dem Konsum ausgesetzt waren.
Unser Hotel war mehr als in Ordnung und auch über das Essen konnte man sich nicht beschweren. Gut, erst waren wir ein bisschen skeptisch, dass wir mit 16 Mädels in ein Zimmer sollten. Ein Zimmer und zwei ganze Duschen. Ach, und drei Toiletten. Wir sahen uns schon nicht schlafen und mit einem Duschplan. Aber letztendlich war es doch entspannt, weil wir, außer zum Schlafen, keine Zeit in dem Zimmer verbracht haben und durch die unterschiedlichen Aufwach-Zeiten, gab es auch beim Duschen ohne einen Plan keine Probleme.
Unser Programm während des Seminars war vor allem entspannt und nicht gestresst, was uns allen die Möglichkeit gegeben hat, sich viel auszutauschen. Wir waren 8 Leute aus Togo und 9 Leute aus Ghana. Was einige neue Gesichter bedeutete, aber eben auch neue Projekte, Geschichten und Erfahrungen. Wir saßen oft zusammen und haben einfach nur geredet und gelacht. Von Anfang an waren wir eine sehr harmonische Gruppe, bei der jeder zu Wort kam. Die Atmosphäre hat auch die Diskussionen bei den Seminareinheiten sehr entspannt.
Und wir haben viel geredet. Vor allem über unsere Projekte und die Herausforderungen. Es tat echt gut einfach mal zu hören, dass es anderen genauso geht wie mir. Natürlich bekomme ich so etwas auch in der WG mit, aber sich eine Woche damit auseinander zu setzen, ist einfach doch nochmal was anderes.
Zusätzlich haben wir auch noch Besuch bekommen. Einmal von Emma, der Betreuerin in Ghana und von M. Sani, unserem Betreuer. Beide waren jeweils für eine Nacht da und haben Einheiten mitbekommen. Was – ihre Aussagen – auch für sie interessant war. Dann kamen noch Charles und Victoria vorbei, zwei Ghanaer, die viel Zeit im Ausland verbracht haben und somit noch einmal ein ganz anderes Bild auf das Land haben. Grade Victoria hat unglaublich viel erzählt, was total spannend war. Und obwohl es eher ein Erzählen der beiden war und wir, außer weniger Zwischenfragen, nicht wirklich was gesagt haben, fand ich es total angenehm den beiden zuzuhören. Der vierte Besuch war von einer Mitarbeiterin der ghanaischen Botschaft, die sich unseren Fragen gestellt hat. Was sie auch sehr gut gemeistert hat und grade für uns noch einmal einen neuen Blickwinkel eröffnet hat. Mit ihr hat man Antworten auf einer formelleren Ebene bekommen, was nicht weniger spannend ist, als das, was Charles und Victoria erzählt haben.
Mit Charles und Victoria sind wir am Dienstagabend in Accra erst in einer Jazzbar und dann noch in einer anderen, grade bei Studenten angesagten Bar gewesen. Es war unser letzter Abend und nochmal ein toller Abschied von allen und definitiv eine Erfahrung wert. Vor allem, weil in der letzten Bar so viele ausländische Studenten waren, was wir alle so nicht erwartet hatten.

Insgesamt war das Seminar echt gut und grade für mich wichtig. Erst hatten wir uns gewundert, dass es so früh ist – die Zwischenseminare werden zwischen Mitte Januar und Mitte März angegeben und somit lagen wir natürlich im Zeitraum, aber wir hatten doch später damit gerechnet – aber letztendlich passte es uns allen doch gut. Ich bin echt froh, dass wir solch ein Seminar haben, weil der Austausch unglaublich wichtig ist. Grade, weil wir doch so viel Neues erleben und sehen. So viele Dinge, die anders sind. Aber auch Dinge, die gleich sind. Egal was es ist, darüber reden tut einfach gut.
Danke an alle, die dabei waren und die Woche so schön gemacht haben.
Und nein, von Ghana habe ich nicht wirklich was gesehen, für den Urlaub müssen wir uns noch einmal wann anders auf den Weg machen. Deswegen beschränken sich meine Eindrücke auch auf den Weg von dem Grenzübergang Lomé – Aflao bis zum Hotel, und dafür sind wir nicht einmal durch die Stadt gefahren, sondern außen vorbei.

Seit Freitag haben wir übrigens einen neuen Mitbewohner namens Avoyo. Avoyo ist ein Kater, der vor allem durch Muttergefühle zu uns kam. Bleiben wird er leider nicht so lange, dafür ist unser Haus leider nicht so geeignet. Dafür wird er in eine andere WG ziehen und so wie es aussieht auch noch dieses Jahr nach Deutschland auswandern. Nur sein zukünftiger Wohnort ist noch nicht ganz geklärt.

Das ist die Dachterrasse des Hotels, hinter den Palmen auf der anderen Straßenseite beginnt der Strand, rechts, unter diesem Dach, was man ein bisschen sieht, hatten wir unseren berühmten Stuhlkreis, der kaum verlassen wurde.

Und das ist er, der Kreis. Grade ist Mittagspause und der ein oder andere hat sich doch weg getraut.

Eine der Aufgaben war unsere Einsatzstelle zu malen, mit verschiedenen Aspekten wie Herausforderungen, unser Rettungsring, dem schönsten Moment und so weiter und so fort.

Moto-Moment der Woche: Alina und ich sind zusammen auf dem Weg von Midjo zurück nach Hause. Eigentlich würden wir zwei Motos finden, aber der Fahrer will double (zu zweit) fahren und wir sind dabei. Wir fangen an zu tanzen, als wir an einer Bar vorbei kommen, in der das Toofan-Lied gespielt wird. Wir singen auch weiter, als wir schon lange dran vorbei sind. Dann werden wir an der Ampel angesprochen, immer dieses yovo. Und die Antwort des Fahrers? Erstmal singen.

Wow-ist-das-anders-Moment der Woche: Das Taxi ist klimatisiert, wir frieren schon fast. Die Straßen sind grade - und sieht man mal von den beabsichtigten Huckeln, zum Geschwindigkeit bremsen mal ab – und ohne Schlaglöcher. An den Seiten sind Strommasten wie in Deutschland und sind das nicht Funkmasten? Wir könnten auch auf einer deutschen Landstraße sein.

Gewitter-Moment der Woche: Wir stehen auf der Terrasse des Hotels, das Gewitter ist vorbei gezogen und auf der Terrasse steht das Wasser, aber das hält uns von nichts ab. In der Ferne sind Blitze zu sehen und wenn man lange genug wartet, dann sieht man unglaubliche Muster am Himmel. Blitze die nach links und rechts ausscheren, verzweigt in alle Richtungen und vor allem hell. Wie fotografiert man eigentlich Blitze?

Gemeinschaft-Moment der Woche: Wir sitzen im Kreis, wann sitzen wir eigentlich nicht im Kreis? Wir reden und lachen, reden und sind ernst. Im Hintergrund läuft Fußball. Spielt Togo, sind alle für Togo. Spielt Ghana, sind alle für Ghana. Gut, dass die beiden nicht gegeneinander spielen.

Essens-Momente der Woche: Es gibt Essen! Wir stehen in der Reihe und jeder nimmt sich einen Teller. Und dann enden wir in dem gleichen Kreis, in dem wir eben unsere Seminareinheit hatten. Was sind schon die Tische und Stühle überall verteilt, wenn wir alle zusammen essen und reden können?


Liebste Grüße einer-neu-motvierten,


Mara <3

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